Montag, 12. November 2012

Kap Hoorn - die Landung!


Wir verbrachten vier unvergessliche Tage mit der " M/S Via Australis" auf See. 2x pro Tag ankerte das Schiff jeweils, so dass wir sogenannte "Exkursionen" mit dem Zodiac machen konnten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bewegten wir uns wie Marsmännchen, aber diese "Ausflüge" waren sehr eindrucksvoll. Einmal gab's Pinguine, Kormorane & Albatrosse zu bestaunen und ein anderes Mal führten uns die Zodiacs direkt vor einen Gletscher. Der Wellengang war anfänglich - trotz des schlechten Wetters - gering, weil wir uns in geschützten Gewässern (Magellan Strasse & Beagle-Kanal) befanden - also nicht im offenen Meer! 
Die änderte sich aber schlagartig vor dem Kap Hoorn. Morgens um 05.30h befand Dani sich mit zwei weiteren Verrückten auf dem Oberdeck. Der Wellengang war ein paar Meter hoch - zwei Ozeane prallen hier auf einander! Der Wind peitschte einem fast vom Schiff. Für Dani war es zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir am Kap Hoorn unmöglich an Land gehen konnten. Es schien unmöglich bei diesem Wellengang und Wetter in die Zodiacs zu steigen. Es wurde  einem unwillkürlich bewusst, warum das Kap Horn als so gefährlich gilt. Man kann sich kaum vorstellen, dass vor 450 Jahren die ersten Weltumsegler diese Stelle mit Holzsegelbooten bewältigten.

Es wird vermutet, dass zwischen 16. und 20. Jahrhundert mehr als 800 Schiffe am Kap Hoorn kenterten und über 10'000 Seeleute ums Leben kamen.

Innerhalb von einigen Minuten veränderte sich jedoch die Wetterlage: es wurde wie durch ein Wunder hell am Himmel und als wir die "Löwen-Bucht" erreichten, wurde auch der Wellengang geringer und wir konnten  uns auf die "Landung" am Kap Hoorn vorbereiten. Die Dramaturgie hätte nicht besser sein können!
Es gibt wohl nur wenige Orte auf der Welt, an denen sich Menschen so verwundbar fühlen und zugleich von einer magischen Aura umgeben sind. 
Kap Hoorn ist bestimmt einer davon. Wir waren überwältigt!

Eine chilenische Familie lebt jeweils für ein Jahr auf dem Kap Hoorn - sie hiess uns herzlich willkommen und freute sich über den Butter, den sie von unserer Crew bekam.

Das Denkmal auf der Insel ist an die Seeleute aller Nationen gewidmet, die gegen die Unbarmherzigkeiten der Natur in diesen Gewässern kämpften.

Zurück auf dem Schiff mussten wir die Intensität der atmosphärischen Phänomene dieser Region zuerst einmal verdauen. 
Es bleibt ein einzigartiges und einmaliges Erlebnis!


Mittwoch, 7. November 2012

Ein Traum wird wahr .. - am Kap Hoorn!


Der Zufall will es, dass sich unsere Terminplanung mit dem Fahrplan eines Schiffes kreuzt! Die "M/V Via Australis" fährt von Punta Arenas(Chile) nach Ushuaia(Argentinien) über die Magellanstrasse durch den Beagle-Kanal zum Kap Horn.  
Dieses Abenteuer wollen wir uns nicht entgehen lassen! Hasta luego!


Dienstag, 6. November 2012

El Calafate - Perito Moreno



Zwischen Bariloche und El Calafate liegen 26 Busstunden - entsprechend haben wir uns für's Flugzeug entschieden! El Calafate ist die Heimat von Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner. Sie verbringt fast jedes Wochenende hier und mit etwas Glück kann man sie in einem der eleganten Restaurants erspähen.
Wir haben dieses Touristen-Nest, das in den letzten 10 Jahren von 6'400 Einwohner auf über 17'000 Einwohner gewachsen ist, nur aus einem Grund aufgesucht: Der Gletscher "Perito Moreno"! Die Besonderheit dieses Gletschers besteht darin, dass er immer noch kontinuierlich wächst. Die 53 km grosse Eismasse drückt den gesamten Gletscher jeden Tag um 2 cm vorwärts. Und so erlebt man das Schauspiel, dass sich grosse Eisbrocken immer wieder vom Gletscher lösen und mit enormen Getöse in den vorgelagerten Lago Argentino donnern. Das ist eine Wucht! Und wohl DAS HIGHLIGHT jedes Argentinien-Reisenden. Der bekannte Berg "Fitz Roi", der Aufgrund seiner Form und der unberechenbaren Wetterverhältnissen bis heute als extrem schwierig zu besteigen gilt, haben wir wegen den schlechten Wettervorhersagen ausgelassen. Das wäre ohnhin wieder 250 km Anreise gewesen..!

Sonntag, 4. November 2012

Die Argentinische Schweiz - Fondue essen



15 Stunden Busfahrt trennt die Ostküste Patagoniens von der Westküste: nach einer endlosen Nacht haben wir San Carlos de Bariloche - in den patagonischen Anden - erreicht. Die Kulisse mit den schneebedeckten Bergen, dem See Nahuel Huapi, den Schokoladenfabriken, den Bernhardiner-Hunden (inkl. Fässchen!), den Fondue-Restaurants sowie den unzähligen Souvenierläden erinnert uns an die alte Postkarten-Schweiz. Wir sind beeindruckt von den Nationalpärken "Nahuel Huapi" & "Lanin" sowie vom "Weg der sieben Seen". Der Vulkanausbruch vom Juni 2011 hinterlässt leider bis heute seine Spuren. Die Vulkanasche fühlt sich wie Feinstaub an und ist bis heute nicht gänzlich verschwunden. Auf dem Weg nach "San Martin de los Andes" hat der Wind die Asche derart aufgewirbelt und unsere Sicht betrübt, dass wir teilweise nicht weiterfahren konnten: die Landschaft war wie von einer Staubglocke bedeckt. 

Auf ein feines Fondue haben wir uns sehr gefreut! Aber die Enttäuschung war gross, als wir Toastbrot serviert bekamen und der Käse einer undefinierbarer Masse gleichkam. Einzig

der Weisswein war ein edler Tropfen aus Mendoza!