Mittwoch, 3. Oktober 2012

Rosario - Besuch im Krankenhaus


Wenn man nach Rosario fährt, begegnet man zuerst riesigen Müllhalden. In den Vororten der grossen Ballungszentren leben viele Menschen vom Abfall, einige leben direkt auf der Müllhalde in Blechhäusern.
Danach folgen abbruchreife Betonklötze; und erst am Ende erreicht man das sehenswerte Stadtzentrum. In Rosario gibt es eine schöne Fussgängerzone mit vielen Gebäuden aus der Kolonialzeit. Viele Häuser sind jedoch in einem schlechten Zustand; es wären Juwele, die eine Renovation dringend nötig hätten. Es tut weh, diesen Zerfall zu sehen. Nur selten sieht man einen Neubau, einzig die Regierungsgebäude und die Monumente sind in einem guten Zustand. Trotzdem kann man sich gut vorstellen, wie die Stadt zu ihrer Blütezeit gestrahlt hat. Rosario ist Argentinies drittgrösste Stadt (1.3 Mio Einwohner) und gleichzeitig die Geburtsstadt von Che Guevara. Die Menschen sind sehr warmherzig und hilfsbereit; viele können nicht glauben, dass wir eine Reise mit zwei Kindern durch Argentinien unternehmen. Das Spanisch der Argentinier bringt uns immer wieder in Schwierigkeiten - wir verstehen manchmal nur jedes dritte Wort! Trotzdem meinen viele immer wieder, dass wir aus einem anderen Südamerikanischen Land kommen. So erkennt man in uns den Kolumbianer, Equadorianer oder Venezolaner.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Rosario bekam Thiéry Fieber, Husten & Halsschmerzen.  Wir versuchten, in einer Farmacia ein Paracetamol zu bekommen, aber die Apothekerin wollte uns nichts verabreichen. Sie beordete uns ins Hospital Publico, um die Ursache genauer zu klären. Dort angekommen, wollten wir eigentlich gleich wieder umkehren! Die Zustände sind so armselig - in Argentinien sollte man besser nicht ernsthaft krank werden.
Wir entschieden uns, doch zu bleiben und nahmen unseren Platz in der Warteschlange ein. Nach einer Stunde (schneller als im KispiZH!)wurde Thiéry von einem jungen Assistenzarzt untersucht - kostenlos! Danach bekamen wir unser "no name" Paracetamol und konnten sorglos weiterreisen. Bei Thiéry's Fieber handelt es sich offenbar um einen harmlosen Virus.

P.S.: Das Krankenauto im Bild ist derzeit in Rosario im Einsatz.


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