Samstag, 26. Januar 2013

Myanmar - Das Goldene Land*




Nach Bangkok ging unsere Reise nach Myanmar. In Yangon starteten wir als erstes mit Geld wechseln – Kyat, die einheimische Währung, gibt es nur im Land selbst und nur gegen einwandfreie Dollarnoten. Unsere geführte Tour begann dann mit einer Stadtrundfahrt – einem Rundgang durch die Strassen und Märkte von Yangon. Unseren ersten Sonnenuntergang in Myanmar erlebten wir auf der mächtigen und oh so zauberhaften Shwedagon Pagode, zusammen mit vielen Einheimischen und Buddhistischen Mönchen, aber auch mit einer grossen Anzahl Touristen.
In den folgenden Tagen erlebten wir drei Inlandflüge, eine holprige Zugfahrt durch das Landesinnere und eine Schifffahrt auf dem Irrawaddy. Während einer Bootsfahrt auf diesem geschichtsträchtigen Fluss zieht das Leben der Einheimischen wie in einem Film vorbei: Ochsen, die durch die Äcker stapfen - Einheimische, die sich selbst und ihre Kleider in der braunen Brühe waschen - Pagoden, die im Dunst erahnbar sind; und Flosse, die vollgepackt mit Kokosnüssen & Bambusstämmen den Fluss abwärts schwimmen.  
Ebenso unvergesslich bleibt die Stadt Bagan, die mit ihren 2000 Tempeln und Pagoden (verteilt auf 30 km2) zum Weltkulturerbe gehört. Der Anblick dieser Monumente – möglichst in erhöhter Lage bei Sonnenuntergang – nimmt einem buchstäblich den Atem! Nicht weniger eindrücklich ist der Anblick der längsten Teak-Holzbrücke der Welt: die U-Bein Brücke in Mandalay.
Aber am meisten hat es uns auf dem Inle-See gefallen. Hier leben die Einheimischen so ursprünglich wie zu Pfahlbauerzeiten. Man betreibt noch altes Kunsthandwerk: Silberschmiede, Schirmmacher, Bootsbauer, Zigarrenfabrikanten, Färbereien und Webereien – genau so, wie sie in der Schweiz vor mehr als 100 Jahren in Betrieb waren. Die Menschen sind so herzlich, so pur und “unschuldig“,  dass uns die Begegnungen immer wieder zu Tränen rührten. Was die Leute ebenfalls so speziell macht, ist ihre Gesichtsbemalung: Männer, Frauen und Kinder bemalen sich mit einer goldfarbenen Masse, die sie von der Rinde eines Baumes gewinnen. Jeden Morgen schmieren sie sich diese “Schminke“ ins Gesicht. Sie dient als Sonnenschutz, oder einfach als “Verschönerung“ (ähnlich unserem Make-up!). Auf gewissen Wangen entstehen tatsächlich richtige Kunstwerke. Rührend!
Myanmar  - ja oder nein? Diese Frage stellten wir uns mehrmals, bevor wir uns für eine Reise in dieses Land entschieden. Jetzt wissen wir es mit Sicherheit: Ja! Denn die Einheimischen befürworten den Tourismus - sie wünschen sich nichts mehr als eine Oeffnung. Und mit der Oeffnung erhoffen sie sich “Freiheit“, oder zumindest eine Demokratie. Dieses Land ist ein Zauber – und in die Menschen verliebt man sich ohnehin. So wünschen wir uns, dass sich der Massentourismus in Zukunft in Grenzen hält und möglichst wenig von diesem Zauber zerstört. Möge sich das Land und die Leute noch möglichst lange ihre “Unschuld“ bewahren.

Myanmar schlägt alles, was wir bis jetzt gesehen haben – es ist unser absolutes Lieblingsland!


*Myanmar wird auch das "Goldene Land" genannt, weil die Stupas (Dächer) der Pagoden aus purem Gold sind - oft sind die Spitzen mit funkelnden Diamanten veredelt




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