Montag, 29. Oktober 2012

Wale, Pinguine und ein leerer Tank


Nach dem Ausflug in den warmen Norden haben wir zwei Tage in Buenos Aires verbracht, bevor es weiter in den kühlen Süden nach Trelew ging. Denise hat herausgefunden, dass man in Argentinien zu günstigen Preisen fliegen kann; vorausgesetzt, man hat einen argentinischen Wohnsitz vorzuweisen. Und so haben wir ein bisschen geschummelt (!) und fliegen jetzt innerhalb Argentiniens zum Einheimischen-Tarif! Beim ersten Check-in war Dani etwas nervös, aber mit einem mehr oder weniger lupenreinen Spanisch geht man glatt als Argentinier durch!! 
Die letzten Tage haben wir auf der Peninsula Valdes verbracht und Wale, Seeelefanten sowie Pinguine bestaunt. In Valdes gibt es eine Bucht, wo sich jedes Jahr hunderte von Walen paaren. Die Weibchen gebären ihre Babys in der selben Bucht und tollen so lange da herum, bis ihre Sprösslinge selbständig sind. Es war faszinierend, die Wale mit ihren Jungen aus nächster Nähe zu betrachten - eine kleine und eine grosse Flosse nebeneinander her schwimmend!
Die Pinguine waren ebenfalls niedlich. Jetzt ist gerade Brütezeit - die Weibchen sitzen auf ihren Eiern und warten bis der Nachwuchs herausschlüpft.
Ganz ohne Panne ging es dann doch nicht! Als wir Trelew Richtung Punta Tombo - der Pinguinkolonie - verliessen, war unser Benzintank noch mehr als ein Viertel voll. Wir gingen davon aus, dass sich auf dieser Strecke (120 km) noch irgendwo eine Tankstelle befindet. Aber denkste! Patagonien ist ein Gebiet der Einsamkeit - man lese Bruce Chatwin's "In Patagonien"! Die vermeintlichen Dörfer, die auf unserer Strassenkarte angegeben waren, waren keine Dörfer, sondern Estancias, d.h. einzelne Häuser. So kamen wir mit leerem Tank in Punta Tomba an; im Niemandsland .. da gibt es nix, ausser ein paar Touristen & jede Menge Pinguine!! Mit Hilfe der Parkwächterin konnten wir ein Auto von Besuchern finden, das ebenfalls mit Benzin fährt - (in Argentinien werden die meisten Autos mit Gas betrieben!).
Glücklicherweise war der Besitzer dieses Autos äusserst hilfsbereit und der Zufall wollte es, dass sein Tank voll war. So konnten die Parkwächter mittels Schlauch und Kanister 10 Liter Benzin absaugen. Man stelle sich vor: Schlauch in den vollen Tank, Mund an den Schlauch und ziehen bis das Benzin fliesst! Danach in umgekehrter Richtung in den leeren Tank - alles einfache Physik, aber für uns ein Schauspiel!
Uff; das ging noch mal gut aus! Und wir sind um eine Erfahrung reicher: die Argentinier sind unheimlich hilfsbereite Menschen!




   


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