Montag, 27. August 2012

Halifax / Bay of Fundy - Lobster take away!




Letzte Woche verbrachten wir eine Woche in Halifax - Nova Scotia - bei Coleen & Luke, Jack, Harry und Alexa. Obwohl sie Ende August umziehen, haben sie uns noch in ihrem "alten" Haus beherbergt. Am ersten Tag jedoch ging es in die Ferienresidenz von Coleen's Schwester,  nach Mahone Bay. In dieser Villa, direkt am Meer - mit genügend Zimmern für 12 Personen (!) - verbrachten wir die erste Nacht. Es war wie im Märchen! Die Gegend erinnert uns sehr an die Bretagne.
Weltbekannt ist die Region u.a. für den leckeren Lobster. Er wird hier in den kalten Gewässern gefischt und in die Gourmet-Restaurants auf der ganzen Welt verschickt.
Die See ist sehr rau und oft sieht man nicht weiter als ein paar Meter. Die hohe Luftfeuchtigkeit beschert der Gegend viel Nebel. Hier - in diesem mystischen Licht - würde sich problemlos der Anschlussfilm für "Melancholie 2" von Lars von Trier drehen lassen.
In Nova Scotia leben viele kreative Leute - überall sieht man wunderbares Kunsthandwerk. Und die Dörfchen sind farbenfroh und vermögen es, einem zu verzaubern. Nicht ohne Grund befindet sich in Halifax eine der besten Kunsthochschulen Nordamerikas.
Am letzten Tag, den wir in Halifax verbracht haben, waren wir bei Johanna - Luke's Schwester  - zum Diner eingeladen. Johanna ist eine erfolgreiche Film- & Fernsehproduzentin. In ihrem alten, viktorianisches Stadthaus befindet eine traumhafte Küche. Man hat kurzerhand den ehemaligen Wintergarten in eine Küche umfunktioniert - und einige der Grünpflanzen beibehalten. Hier wurden bereits etliche Kochsendungen gedreht - das Set hat uns sehr inspiriert. Hier würden wir auch jeden Tag ein 5-Gang Menü kochen & Gäste einladen wollen.
In den nächsten Tagen fahren wir weiter nach New Brunswick und an die Bay of Fundy, wo die Gehzeiten ein dramatisches Schauspiel bieten. Danach erwarten uns die USA - die Küste von Maine und die New England States. 
Aber vorerst gönnen wir uns noch einen Lobster - en guete!




Mittwoch, 8. August 2012

Parlez-vous français? - Nix verstehen!



Wir bewegen uns in der Provinz Québec und sind begeistert von der unberührten Natur und der Abgeschiedenheit - vor allem, weil wir erst gerade noch in Montréal waren - einer 4 Millionen Stadt. In Kanada treffen Gegensätze in allen Formen aufeinander. Auch was die Sprache anbelangt! Montréal ist die zweitgrösse Stadt der Welt - nach Paris! - wo französisch gesprochen wird. Das ist erstaunlich, ist die Provinz Québec doch eine kleine Insel, umgeben von englischsprechenden Menschen. In Montréal trifft man zwar noch auf Leute, die bilingue sind, aber bereits in Québec City (250 km nördlich) spricht niemand mehr englisch. Und hier auf dem Land sowieso nicht! Und ihr solltet dieses Französisch hören - c'est très drôle! Die Leute verstehen uns zum Glück, wenn wir französisch sprechen, aber wir verstehen sie fast gar nicht .. - die Betonung ist so anders, als wir uns gewohnt sind & die Wörter ebenfalls: ein Laden, wo man Brot und Käse kauft, heisst "dépanneur", die "laundry" heisst "bouanderie", unser Camper ist nun "une roulotte" und ein "drive-through" heisst "service au volant". Und wenn wir so durch die Gegend fahren, fühlt es sich an, wie im Elsass. Da sind ateliers, poteries, galeries, auberges, gîtes .. & jede Menge Gänsefarmen, wo "fois gras" hergestellt wird. Die Einheimischen sind hier viel distanzierter, als ihre englischsprechenden Nachbarn. Auf den Campingplätzen grüsst man sich nicht mehr, dafür hört man Jean Dassin & Jean Jacques Bréel in aller Lautstärke. Das amüsiert uns alles sehr!
Allgemein isst man in Québec wie in Frankreich - leckeren Käse & knusprige Baguettes! Die Leute rauchen wieder mehr; es werden kleine, europäische Autos gefahren; die Kinder sind temperamentvoll und quengelig (oh wie schön, dass nicht nur unsere Buben auffallen!) - und auf den Campingplätzen wird Wein oder Cidre aus schönen Kristallgläsern getrunken.
Prosit, et à plus tard!